Flachswickel
Backen,  Deutsche Küche,  Rezepte

Flachswickel – Grüße aus meiner Kindheit

Wer in Hohenlohe aufgewachsen ist kennt sie – die Flachswickel. Für mich waren sie eine der ersten Stückle, die ich in meinem Leben gebacken habe. Ich kann mich zwar nicht mehr an alles erinnern, was wir in der dritten Klasse im Schullandheim im Kloster Schöntal unternommen haben, aber wie wir Flachswickel in einer kleinen Hütte mit Holzofen gebacken haben, weiß ich noch sehr gut.

Was sind Flachswickel?

Flachswickel sind eine hohenlohische und schwäbische Spezialität, die leider immer mehr in Vergessenheit gerät. Sie bestehen aus einem Hefeteig, der zu einer „Öse“ geformt und mir Hagelzucker bestreut wird. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde hierzulande noch fast überall Flachs angebaut. Heute erinnert wohl nur noch die Form der Flachswickel an das daraus gesponnene Garn. Die Hefewickel werden zu Kaffee oder Tee serviert und sind im Gegensatz zu den meisten anderen Hefegebäcken nicht luftig locker sondern eher mürb.

Flachswickel

Wie werden die Flachswickel zubereitet?

Flachswickel sind gar nicht kompliziert, die habe ich schließlich schon mit 9 gebacken! Dafür bereitet man einen Hefeteig mit vergleichsweise hohem Buttergehalt vor und lässt diesen für 30-40 Minuten an einem warmen Ort ruhen. Danach unterteilt man den Teig in gleichmäßige Stücke. Diese rollt man zu einer Stange die ungefähr so breit ist wie beide Hände. Dann legt man sie zu einem „U“ und verschlingt beide Enden miteinander. Die geformten Wickel drückt man noch in etwas Hagelzucker und legt sie auf ein Blech. Sind alle geformt dürfen sie auch schon direkt in den Ofen, eine zweite Ruhezeit benötigen sie nicht. Wer mag kann sie auch in einer Zimt-Zucker-Mischung anstatt des Hagelzuckers wälzen oder sie vor dem Backen mit etwas Eigelb bestreichen.

Hefeteig ist nicht gleich Hefeteig

Natürlich habe ich auch für dieses Rezept verschiedene Rezeptvarianten ausprobiert, damit ihr das nicht müsst! Gemäß einem der Rezepte habe ich einen Teig zubereitet, der dem eines Hefezopfes gleicht. Das Ergebnis seht ihr im Bild unten. Frisch aus dem Ofen haben sie sehr gut geschmeckt, nur leider nicht wie richtige Flachswickel! Und am Tag danach waren sie schon trocken. Es muss einfach genügend Butter in die Flachswickel, damit sie so schön mürbe und nicht zu fluffig werden! Am Ende habe ich mich doch mal wieder für das Rezept meiner Mutter entschieden. Ihr könnt die Wickel also so nachbacken, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne und liebe! 😉

Flachswickel

Hier also das Rezept für buttrige mürbe Flachswickel, wie ich sie seit meiner Kindheit liebe:

Flachswickel

Portionen: 12 Stück

Zutaten

  • 2-4 EL Milch
  • 15 g Hefe
  • 250 g Mehl 405 oder 550
  • 125 g Butter
  • 1 Ei
  • 25 g Zucker optional
  • 1 Prise Salz

Außerdem

  • Hagelzucker optional
  • Zimt-Zucker optional

Anleitungen

  • Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen.
  • Danach mit den restlichen Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten.
  • Den Teig an einem warmen Ort 30-40 Minuten gehen lassen.
  • Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Den Teig in 12 gleich große Teile teilen.
  • Die Teigstücke jeweils zu einer ca. 2-handbreiten Schlange rollen. Die Enden miteinander verzwirbeln.
  • Nun eine Seite der Flachswickel in Hagelzucker oder einer Zimt-Zucker Mischung wälzen und auf ein Blech legen.
  • Die Flachswickel für ca. 15 Minuten backen.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Recipe Rating